NEUBAU
EINGANGSGEBÄUDE
LWL-FREILICHTMUSEUM,
HAGEN
Zur barrierefreien Erschließung des Museumsgeländes wird eine Wegebahn eingerichtet. Das Eingangsgebäude ist Start- und Haltepunkt der Bahn sowie neue Adresse des Museums. Es positioniert sich entlang des Mäckinger Baches, der integraler Bestandteil des Museumskonzeptes ist, und bindet sein atmosphärisches und pädagogisches Potential in das Gebäude ein.
Es besteht aus zwei verschränkten Baukörpern. Der Eine orientiert sich in Richtung des Parkplatzes und bildet durch ein Vordach den Bahnsteig der Wegebahn ab. Der Andere öffnet sich mit Kassenbereich und Shop in Richtung des Bach- und Naturraumes.
Die Baukörper bilden einen zusammenhängenden Transitraum. Gegliedert durch drei Funktionskerne und unterschiedliche Fassadenschichten entsteht eine räumliche Sequenz aus fließend ineinander übergehenden Raumzonen.
Die tiefgreifende Einbindung in die Natur macht den Übergang der BesucherInnen in das Museum sinnlich erfahrbar. Mit Betreten des Stegs befindet man sich in der Natur. Geräusche, Gerüche, Licht und Temperatur verändern sich unmittelbar und je nach Jahreszeit auf andere Art.
Zwei divergente Fassadenarten greifen den Schwerpunkt des Museums, die Metallverarbeitung, auf. Durch deren Materialkontrast spannt sich zwischen Dachvolumen und Gebäudesockel ein Transitraum auf, der die BesucherInnen in das Museum überführt.
Nachhaltigkeit: Der Bachraum führt den MuseumsbesucherInnen die Folgen des Klimawandel eindrücklich vor Augen. Wetterextreme wie Dürren oder Starkregenereignisse manifestieren sich dort. Die Dringlichkeit des Handelns wird offensichtlich. Daher nimmt das Eingangsgebäude den Anspruch an eine nachhaltigere Baukultur integral in seine Konzeption auf.
Konstruktion und Fügung des in Holztafelbauweise errichteten Gebäudes sind auf Lebenszyklusgerechtigkeit ausgerichtet. Betrieben und gekühlt wird das Gebäude durch erneuerbare Energien. Passive Maßnahmen wie die Einbindung des Mikroklimas oder Klimazonen im Gebäude wirken ergänzend. Dachüberstände und Durchlässigkeit der Fassaden reagieren auf den jahreszeitlichen Lauf der Sonne. Footprint, Art der Gründung und Regenwasserführung gewährleisten einen minimalinvasiven Eingriff.
Dafür wurde das Gebäude in iterativen Planungsprozessen stetig optimiert.
©️ BBR/HELLO STUDIO W
„[...] schaffen SBDA eine perfekte Synthese aus der Historie des Ortes, einer nachhaltigen Bauweise und einer markanten, aber dennoch unaufdringlichen Architektur.“
Jurystatement
Durch die konsequente Fortführung der Materialität und Farbigkeit werden die verschiedenen Innen- und Außenräume zwischen Sockel und Dach homogen verbunden. Die Grenzen zwischen innen und außen sind fließend.
Für den Shop-Bereich wurde eigens ein modulares Möbelsystem entwickelt, das sich in das Gesamtfarbkonzept dezent einfügt. Verschiedene Module ermöglichen unterschiedlichste Shop-Konfigurationen.