NEUBAU

BÜRO- & SEMINARGEBÄUDE

APHOTEKERVERBAND

WESTFALEN-LIPPE,

MÜNSTER

Der Neubau des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe e.V. in Münster besteht aus einem flexibel nutzbaren, viergeschossigen Zweibünder und einem markanten Seminaranbau, welche über eine gemeinsames Foyer erschlossen werden. Zusammen bilden die Bauteile ein markantes Volumen mit Wiedererkennungswert, der über die verbindende Fassade aus Klinker und eloxierten Aluminiumbauteilen noch gesteigert wird. In der Konzeption wurde gezielt auf die Aufnahme verschiedener Bürotypologien sowie Nutzungseinheitsgrößen hingearbeitet um eine gestalterisch sowie wirtschaftlich nachhaltiges Gebäude zu erhalten.

Die Oberen beiden Geschosse werden vom Bauherrn genutzt. Seine Anforderung aus Datenschutzauflagen folgend wurden die Büros als abgeschlossene Zellen mit klassischer Mittelflurerschließung geplant. Um dennoch ein lichtdurchflutetes, großzügiges Raumgefüge zu erhalten wurden Sonderfunktionen wie Empfang, Konferenzraum oder Sozialraum durch Glastrennwände geöffnet um eine Sequenz seitlicher Belichtungs- und Ausblicksituationen zu schaffen, die durch Fenster an den Stirnseiten komplettiert wird. Ein internes Treppenhaus verbindet die beiden Geschosse. Die unteren beiden Bürogeschosse sind nutzungsneutral konzipiert und ermöglichen die Einteilung in verschieden große Mieteinheiten. Die Gebäudetiefe ermöglicht dabei unterschiedlichste Bürokonzepte; Von der Großraumnutzung über die Einrichtung von Bürozellen an den Fassaden inklusive einer dienenden Kombizone bis hin zur klassischen Zweibundtypologie. Die Seminarfunktion ist in einen separaten Bauteil aus- und vorgelagert. Die funktionsbedingte Überhöhung des Bauteils fördert die städtebauliche Identität des Ensembles und der flach geneigte Gebäudeanschluss gliedert sich in die Geschossstruktur des Hauptbaukörpers ein. Auf diese Weise finden die programmatischen Anforderungen der Sonderfunktion zu einem formalen Ausdruck ohne die wirtschaftliche Grundstruktur des Büroteils zu negieren.

Die Fassade unterliegt zum Großteil einem für Bürogebäude typischen Raster. Ihre bodentiefen Fensteröffnungen sind etagenweise gegeneinander verschoben, wodurch einer Etagenbänderung vorgebeugt wird und eine zusammenhängende, die Gebäudemasse auflösende, Fassade entsteht. Die asymmetrische Unterteilung der Fensterelemente in Öffnungs- und Festelemente gewährleistet weiterhin ein funktionierendes Anschlussraster der inneren Leichtbauwände. Das verwendete Holz-Aluminium-Fenstersystem wurde mit einer Raffstoreanlage, bündiger Führungszarge und Leibungsprofilen aus Aluminium kombiniert und zu einem seriellen Bauteil mit hoher Verarbeitungsqualität und Wirtschaftlichkeit weiterentwickelt. Die geschlossenen Wandflächen sind in einem Klinkermauerwerk (z.T. Fertigteile) ausgeführt. Der Wasserstrich Backstein Klinker trägt zu einem homogenen Fassadenbild bei. Je nach Wetter und Lichtsituation reicht sein Farbspektrum dabei von weiß-rötlich bis karminrot.